Kantonale Zentralstelle für Obstbau Bern, AfA231

Kantonale Zentralstelle für Obstbau Bern, AfA231

Organisationsgeschichte, histoire de l'organisation

Die Kantonale Zentralstelle für Obstbau (KZO) wurde 1927 gegründet. Angesiedelt wurde sie auf dem Oeschberg bei Koppigen, wo sich ab 1934 auch die vom Schweizer Obstverband (SOV), AfA235 im Auftrag der Eidgenössische Alkoholverwaltung (EAV), AfA986 betriebene Schweizerische Zentralstelle für Obstbau SZO, AfA2334 befand. Die Leitung der beiden Zentralstellen übte Spreng, Hans (1901-1975)--DB3382 in Personalunion aus. Spreng wirkte ab 1922 als Obstbaulehrer und Kursleiter an der Gartenbauschule Oeschberg, AfA112. Nach seinem Rücktritt 1967 übernahm sein gleichnamiger Sohn Spreng, Hans (1926-1990)--DB3383 die Leitung der beiden Zentralstellen.

Die Aufgabe der SZO umfasste die Koordination der Umstellung des Obstbaues in den Kantonen. Konkret ging es um eine bessere Anpassung der Obstproduktion an die Absatzmöglichkeiten auf den Märkten, die Rationalisierung der Produktion und die Förderung der Qualität. Die SZO operierte als Bindeglied zwischen Behörden, Fachorganisationen und Obstproduzenten. In der Form eines Versuchs- und Demonstrationsbetriebs bewirtschaftete sie auf dem Oeschberg fünf Hektaren Obstkulturen. Die kantonalen Zentralstellen für Obstbau engagierten sich in der Weiterbildung der Obstproduzenten und betreuten die Fachgruppen der Obst- und Beerenproduzenten. Zudem führten sie Qualitätskontrollen in den schweizerischen Baumschulen durch. Die bernische Zentralstelle betreute die Umstellungs- und Beratungstätigkeiten im Kanton Bern, organisierte Fachkurse und Tagungen und führte einen Beratungsdienst. Zudem arbeitete sie eng mit den bernischen Organisationen der Obstwirtschaft und des Beerenanbaus zusammen und führte deren Sekretariate.

1996 wurden die Schweizerische Zentralstelle für Obstbau SZO, AfA2334 aufgelöst und die Kantonale Zentralstelle als vierte Abteilung unter dem Namen Fachstelle für Obst und Beeren (FOB) vorübergehend in die Gartenbauschule Oeschberg integriert. Mit der 2004 erfolgten Unterstellung der Gartenbauschule unter die Erziehungsdirektion wurde die FOB Teil des Inforama Bern, AfA2156, des Bildungs-, Beratungs- und Tagungszentrum für Land- und Hauswirtschaft im Kanton Bern.

Bekannt geworden ist der Oeschberg im In- und Ausland v.a. wegen des sogenannten 'Oeschbergschnitts', mit dem Hans Spreng senior versuchte, den Bäumen Sonnenlicht in die Kronen zuzuführen und eine sachgemässe Behandlung mit Schädlingsbekämpfungsmitteln zu ermöglichen. Dazu wurden die Baumkronen radikal ausgelichtet und die Zahl der Leitäste auf vier bis fünf beschränkt, so dass sich ab den 1920er Jahren das Bild der Obstbaukulturen praktisch in der ganzen Schweiz nach dem Vorbild in Oeschberg zu verändern begann.

Autor: Peter Moser

Archivbestand, fonds d'archives

Die Archivalien wurden vom Archiv für Agrargeschichte (AfA) erschlossen. Aufbewahrt und Forschenden zugänglich gemacht werden sie vom Staatsarchiv Bern. https://histoirerurale.ch/redirect/getURL.php?id=390

Website der Organisation, site internet de l'organisation

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Index der Funktionen, Index des fonctions

Leiter und Leiterinnen (1927-)

Kantonale Zentralstelle für Obstbau Bern, AfA231

Peter Moser, Kantonale Zentralstelle für Obstbau Bern, AfA231 .