Kantonale Zentralstelle für Obstbau, 1919-2003 (Gliederungsgruppe I)

Archivplan-Kontext


Identifikationsbereich

Titel:Kantonale Zentralstelle für Obstbau
Entstehungszeitraum:1919 - 2003

Angaben zum Kontext

Provenienz:2014/23
Verwaltungsgeschichte:Die Kantonale Zentralstelle für Obstbau (KZO) wurde 1927 gegründet. Angesiedelt wurde sie auf dem Oeschberg bei Koppigen, wo sich ab 1934 auch die vom Schweizerischen Obstverband im Auftrag der Alkoholverwaltung betriebene Schweizerische Zentralstelle für Obstbau (SZO) befand. Die Leitung der beiden Zentralstellen übte Hans Spreng in Personalunion aus. Spreng wirkte ab 1922 als Obstbaulehrer und Kursleiter an der Gartenbauschule Oeschberg. Nach seinem Rücktritt 1967 übernahm sein gleichnamiger Sohn die Leitung der beiden Zentralstellen.

Die Aufgabe der SZO umfasste die Koordination der Umstellung des Obstbaues in den Kantonen. Konkret ging es um eine bessere Anpassung der Obstproduktion an die Absatzmöglichkeiten auf den Märkten, die Rationalisierung der Produktion und die Förderung der Qualität. Die SZO operierte als Bindeglied zwischen Behörden, Fachorganisationen und Obstproduzenten. In der Form eines Versuchs- und Demonstrationsbetriebs bewirtschaftete sie auf dem Oeschberg fünf Hektaren Obstkulturen.Die kantonalen Zentralstellen für Obstbau engagierten sich in der Weiterbildung der Obstproduzenten und betreuten die Fachgruppen der Obst- und Beerenproduzenten. Zudem führten sie Qualitätskontrollen in den schweizerischen Baumschulen durch. Die bernische Zentralstelle betreute die Umstellungs- und Beratungstätigkeiten im Kanton Bern, organisierte Fachkurse und Tagungen und führte einen Beratungsdienst. Zudem arbeitete sie eng mit den bernischen Organisationen der Obstwirtschaft und des Beerenanbaus zusammen und führte deren Sekretariate.

1996 wurde die Schweizerische Zentrale für Obstbau aufgelöst und die Kantonale Zentralstelle als vierte Abteilung unter dem Namen Fachstelle für Obst und Beeren (FOB) vorübergehend in die Kantonale Gartenbauschule Oeschberg integriert. Mit der 2004 erfolgten Unterstellung der Gartenbauschule unter die Erziehungsdirektion wurde die FOB Teil des Inforamas, des Bildungs-, Beratungs- und Tagungszentrum für Land- und Hauswirtschaft im Kanton Bern.

Bekannt geworden ist der Oeschberg im In- und Ausland v.a. wegen des sogenannten "Oeschbergschnitts", mit dem Hans Spreng versuchte, den Bäumen Sonnenlicht in die Kronen zuzuführen und eine sachgemässe Behandlung mit Schädlingsbekämpfungsmitteln zu ermöglichen. Dazu wurden die Baumkronen radikal ausgelichtet und die Zahl der Leitäste auf vier bis fünf beschränkt, so dass sich ab den 1920er Jahren das Bild der Obstbaukulturen praktisch in der ganzen Schweiz radikal zu verändern begann.
Umfang:9.2 Laufmeter
 

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URL:http://www.query.sta.be.ch/detail.aspx?ID=595905
 

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