Schweizerischer Geflügelzuchtverband, AfA412

Schweizerischer Geflügelzuchtverband, AfA412

Organisationsgeschichte, histoire de l'organisation

Der Schweizerische Geflügelzuchtverein (SGV) wurde 1892 gegründet. Als Mitglieder gehörten ihm vor allem Züchter an, die die Geflügelhaltung als Nebenerwerb oder als Hobby resp. Sport betrieben. Mit dem parallel zum steigenden Konsum von Eiern erfolgten Ausbau der Geflügelhaltung nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte auch eine Ausdifferenzierung der Anliegen der Hobby- und Sportzüchter auf der einen, und der Nutzgeflügelzüchter auf der anderen Seite. Zwar gab es noch keine scharfe Trennlinie zwischen den beiden Lagern, aber der SGV vertrat zunehmend die Anliegen derjenigen Geflügelhalter, für die die Hühner eine wichtige Erwerbsquelle darstellten. 1927 wurde der SGV in die Schweizerische Ornithologische Gesellschaft (SOG) (heute: Kleintiere Schweiz, AfA236) aufgenommen. 1934 trennte sich die Abteilung Geflügelzucht von der SOG und gründete 1934 den selbständigen Schweizerischen Geflügelzuchtverband (SGV). Dieser trat im selben Jahr dem Schweizerischer Landwirtschaftlicher Verein (SLV), AfA315 als Mitglied bei. Die Rassegeflügelzüchter hingegen organisierten sich als Sektion innerhalb der SOG.

Anders als in den meisten anderen landwirtschaftlichen Organisationen, in denen Agronomen eine zentrale Rolle spielten, nahmen im SGV vor allem Primarlehrer, die selber Geflügel hielten, eine führende Stellung ein. Besonders wichtig wurde der SGV in der Mitte der 1930er Jahre, war er doch federführend bei der 1935 erfolgten Etablierung der Schweizerischen Geflügelzuchtschule Aviforum, AfA87 in Zollikofen und, 1938/39, der Schweizerische Geflügelzeitung, AfA2193. Eine wichtige Rolle spielte der SGV auch im Zusammenhang mit der Vermarktung der Eier. Hier arbeitete er eng mit den regionalen SEG-Genossenschaften und der Schweizerische Eierverwertungsgenossenschaft (SEG) Schweiz, AfA98 zusammen. Die SEG-Genossenschaften sammelten die Eier, die die bäuerlichen Hühnerhalterinnen bei den lokalen Sammelstellen deponierten, ein und vermittelten sie an den Detailhandel und die Gastronomie. In der Nachkriegszeit verlor der SGV, der Mitherausgeber der Geflügelzeitung blieb, einen grossen Teil seiner bisherigen Bedeutung. Auf der einen Seite engagierten sich nun auch die Kantone in der Ausbildung der Geflügelfachleute und unterstützten die Geflügelzuchtschule, die ab 1962 von einer Stiftung getragen und kontrolliert wurde. Auf der anderen Seite konzentrierten sich viele bäuerliche Geflügelhalter zunehmend auf die von den Konsumenten bevorzugte Produktion von Poulets. Als Vertragspartner des Migros-Genossenschafts-Bund (MGB), AfA220 waren die Pouletmäster individuell an ihre Zulieferer und Abnehmer gebunden. Und für diejenigen bäuerlichen Geflügelhalter, die sich auf die Eierproduktion spezialisierten, wurde immer mehr der Verband Schweizerischer Geflügelhalter (VSGH), AfA421 zum Ansprechpartner. Aufgelöst wurde der SGV 1990, als sich die im Dachverband Kleintiere Schweiz, AfA236 zusammengeschlossenen Rassegeflügelzüchter und der SGV zum Schweizerischen Rassengeflügelzuchtverband (SRGV) zusammenschlossen.

Autor: Peter Moser

Archivbestand, fonds d'archives

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Website der Organisation, site internet de l'organisation

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Index der Funktionen, Index des fonctions

Präsidenten (1892-1990)

Aktuare und Geschäftsführer (1892-1990)

Schweizerischer Geflügelzuchtverband, AfA412

Peter Moser, Schweizerischer Geflügelzuchtverband, AfA412 .