Pauli, Walter (1887-1959)--DB2641
Person
Lebensdaten
02.02.1887-22.07.1959
Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort
Alchenstorf
Zivilstand, Konfession, Nachkommen
Verheiratet mit Frida Adam
Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen
Bauernsohn
Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit
Ausbildung
Dr. iur., Dr. der Volkswirtschaft, Universität Zürich; Ing. Agr. ETHZ 1905-1908; Landwirtschaftliche Schule Strickhof-Zürich
Berufsausübung
Kanton Bern: Chef des Statistischen Amtes 1928-1956; Universität Bern: ausserordentlicher Professor für Statistik und Wirtschaftswissenschaften 1928-1955, Privatdozent 1921-; Kriegsernährungsamt: Berater der Sektion Fleisch und Schlachtvieh;Zeitschrift Schweizer Bauer: Präsident der Verlagsgesellschaft 1940-1959 (als Nachfolger von Schneider-Schnyder, Walter (1878-1942)--DB3204), Fachredaktor 1921-1929 (als Nachfolger von Stähli, Hans (1889-1963)--DB3397 und Vorgänger von Ryf, Ernst (1903-1964)--DB2999); Schweizerische Exportgesellschaft für Emmentalerkäse AG: Direktor 1911-1913 (als Vorgänger von Wyssmann, Ernst (1865-1938)--DB3880); Schweizerisches Bauernsekretariat (SBS): Erster Leiter der Preisberichtsstelle 1908-1912 (als Vorgänger von Käch, Jakob (1880-1947)--DB1828) und der Marktzeitung
Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen
Akademisch-Landwirtschaftlicher Verein: Mitglied
Funktionen in anderen Institutionen
Major
Funktionen in der Politik
Biographische Skizze
Walter Pauli kam am 2. Februar 1887 in Utzenstorf zur Welt. An der ETH Zürich studierte er Agronomie. Seine Lehrer, v.a. Laur, Ernst Ferdinand (1871-1964)--DB2092, entdeckten sein Talent für statistische Fragen. Nach seinen Studien- und Wanderjahren trat er im Schweizerischen Bauernsekretariat in Brugg seine erste Stelle als Leiter der neu geschaffenen Preisberichtsstelle an. Hier schuf er u.a. jene statistischen Grundlagen, die es den regionalen Milchverbänden in den sogenannten Milchkriegen ermöglichten, Verhandlungen mit den Käseexporteuren und den Milchkäufern zu führen.
Seine Dissertation reichte Walter Pauli an der juristischen Fakultät Zürich ein; darin machte er Vergleiche über die landwirtschaftlichen und industriellen Produktionskosten. Seine Untersuchungen bezogen sich auf Themen wie 'Die Produktionskosten der Milch', 'die Rationalisierung der Bauernbetriebe' und 'die Erhöhung der Arbeitskapazität in der Landwirtschaft'. Er verfasste Studien über die Konjunkturschwankungen auf dem Gross- und Kleinviehmarkt und entwickelte eine Theorie über die zyklischen Produktions- und Preisbewegungen. Bei der Produktion von Schweinen stellte er einen dreijährigen und beim Rind einen sechsjährigen Zyklus fest. Zudem interessierte sich Pauli für die Wechselwirkungen der Preise von Fleisch, Fett und Mais. Seine ökonomische Faustregel lautete, dass der Fleischpreis das Siebenfache des Gerstenpreises betragen musste, wenn die Fleischproduktion rentabel sein sollte.
Autor: Peter Moser
Quellen und Literatur
Eigene Publikationen
- Kapital und Arbeit in der Landwirtschaft, in: Schweizerische Zeitschrift für Volkswirtschaft und Socialpolitik 38, 1931, Band 2, S. 48-52
- Ein Narrenspiel der Zahl, in: Agrarpolitische Revue 1950/51, S. 324-330
Quellen
- AfA Personendossier Nr. 98
- Der Schweizer Bauer, 31.01.1947, S. 1
- SVIAL Bulletin, 28.08.1959, S. 17-18
- Schweizerische Landwirtschaftliche Monatshefte 37 (1959), S. 456-457
- Mitteilungen des Akademisch-Landwirtschaftlichen Vereins WS 1959/60
Schlagworte
Suisse - SchweizKanton BernSchweizer BauerEmmental AGSchweizer Bauernverband (SBV)Akademisch-Landwirtschaftlicher Verein an der ETH Zürich