Kohler-Burg, Lilly (1893-1978)--DB1972
Person
Lebensdaten
04.07.1893-02.10.1978
Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort
Zivilstand, Konfession, Nachkommen
Verheiratet mit Max Kohler; zwei Söhne
Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen
Tochter eines Angestellten der Firma Bally in Schönenwerd
Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit
Ausbildung
Lehrerinnenseminar; Studium der Fachrichtung Mathematik in Neuenburg
Berufsausübung
Bäuerin in Linn; Lehrerin in Rheinfelden
Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen
Kommission für landwirtschaftlichen Radiodienst des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV): Mitglied 1947-1951; Schweizerischer Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV): Präsidentin 1939-1946 (als Nachfolgerin von Lichtenhahn-Maier, Elsa (1889-1969)--DB2145 und Vorgängerin von Pestalozzi, Hanni (1905-1986)--DB2666); Aargauer Landfrauenverband: Mitbegründerin und erste Präsidentin 1929-1969 (als Vorgängerin von Ineichen-Burger, Brigitt--DB1743)
Funktionen in anderen Institutionen
Funktionen in der Politik
Biographische Skizze
Lilly Kohler-Burg gehört zu den Pionierinnen des organisatorischen Zusammenschlusses der Landfrauen. Nach der Gründung eines kantonalen Verbandes im Aargau setzte sie sich zusammen mit Neuenschwander, Rosa (1883-1962)--DB2543, Schneider-Schnyder, Anna (1885-1962)--DB3203 und Lichtenhahn-Maier, Elsa (1889-1969)--DB2145 für einen Zusammenschluss der Kantonalverbände auf schweizerischer Ebene ein. Der SBLV, der von 1932 bis 1939 von Anna Schneider-Schnyder und Elsa Lichtenhahn-Maier - beides Direktorinnen bäuerlicher Hauswirtschaftsschulen - präsidiert wurde, erhielt 1939 mit Lilly Kohler-Burg die erste Bäuerin als Präsidentin. Nachdem der Landfrauenverband 1941 Mitglied beim Schweizerischen Bauernverband geworden war, stellte ihm dieser ab 1943 in Brugg ein Büro zur Verfügung und beteiligte sich an den Kosten der Geschäftsführung, so dass der SBLV mit der Agronomin Oettli, Marie-Luise (1908-1997)--DB2603 erstmals eine vollamtliche Geschäftsführerin anstellen konnte. Als Präsidentin des SBLV vertrat Lilly Kohler-Burg die Anliegen der Bäuerinnen auch innerhalb der bäuerlichen Organisationen. An der Delegiertenversammlung des SBV 1943 ergriff sie in der Diskussion nach den Referaten von Feisst, Ernst (1897-1968)--DB1010, Wahlen, Friedrich Traugott (1899-1985)--DB3702, Borel, André (1888-1968)--DB440 und Howald, Oskar (1897-1972)--DB1663 als erste Rednerin das Wort und verlangte u.a. die Einsetzung von staatlichen Betriebsberaterinnen sowie den Ausbau der Kindergärten auf dem Land und 'Kinderkrippen für die ganz Kleinen'.
Autor: Peter Moser
Quellen und Literatur
Eigene Publikationen
Quellen
- Baumann, Werner, Moser, Peter: Bauern im Industriestaat. Agrarpolitische Konzeptionen und bäuerliche Bewegungen in der Schweiz 1918-1968, Zürich, 1999
- Archivbestand Schweizerischer Landfrauenverband (AfA Nr. 362)
- Grüne, 5.7.1963, S. 848
- AfA Personendossier Nr. 747
Schlagworte
Suisse - SchweizKanton AargauSchweizerischer Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV)Aargauischer Landfrauenverband