Kilcher, Lukas (1963-)--DB1923
Person
Lebensdaten
11.07.1963-
Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort
Zivilstand, Konfession, Nachkommen
Vier Kinder
Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen
Sohn von Kilcher, Hubert--DB1921
Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit
Ausbildung
Ing. agr. ETH (Agrarwirtschaft); Gymnasium Münchenstein
Berufsausübung
AGRIDEA: Direktor 2024- (als Nachfolger von Michiels, Philippe--DB5669); Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung, Sissach: Leiter (Dienststellenleiter/Amtschef) 2013-2023 (als Nachfolger von Mahrer, Werner (1950-)--DB2230 und Vorgänger von Böbner, Christoph (1963-)--DB403); Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL): Geschäftsleitung 1998-2013, Leiter Beratungsdienst 1993-1997, Leiter Entwicklungszusammenarbeit 1997-2009, Leiter Kommunikation 2009-2013; Burger Tabak: Beratungsauftrag für ein Projekt in Kuba 1991-1993; Landwirtschaftlicher Informationsdienst (LID): Redaktor; freischaffender Journalist 1989-1992; Schweizer Bauernverband: Praktikum in der Schätzungsabteilung 1988; Vorlesungstätigkeit: École d'Ingénieur Agro-développement international (ISTOM), Paris: 2010-2018; Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL), Zollikofen 1998-2002
Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen
Bio Suisse: Vorstandsmitglied 1995-1998; Bioaktuell: Redaktionsmitglied
Funktionen in anderen Institutionen
Culinarium Alpinum Stans: Mitglied des Beirats 2018-
Funktionen in der Politik
Biographische Skizze
Als Lukas Kilcher 2013 die Leitung des damaligen Landwirtschaftlichen Zentrums Ebenrain (ab 2018: Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung) antrat, übernahm er auch die Gesamtleitung der Landwirtschaftlichen Schule des Kantons Baselland, die sich seit 1956 auf dem Ebenrain in Sissach befand. Gegründet wurde die Landwirtschaftliche Schule am 4. November 1919 auf dem Berri’schen Gut in Liestal. Erster Direktor war Hofer, Mathias (1871-1930)--DB1624. 1948, während der Amtszeit von Späti, Walter (1894-1978)--DB3373, dem Nachfolger Hofers als Direktor der Schule, kaufte der Kanton das Hofgut Galms in Lausen, welches während fünf Jahren als Schulgutsbetrieb diente. 1951 konnte der Kanton von der Basler Familie Staechelin den Ebenrain kaufen, mitsamt Kulturland, Wald, Ökonomiegebäude, Schloss und Park. Schon 1953 zog der Schulgutsbetrieb, geleitet von Buess, Otto (1919-1997)--DB554, vom Galms auf den neu gebauten Betrieb am Ebenrain. Und 1956 zügelte auch die Schule von Liestal nach Sissach.
Bekannt wurde der Ebenrain anfänglich durch seine Praxisnähe. Schon bald galt er als 'praktischste' landwirtschaftliche Schule in der Schweiz. Schon Walter Späti, während drei Jahrzehnten Direktor der Schule, interessierte sich intensiv für bodenkundliche Fragen und plädierte für eine schonende Bodenbearbeitung. Sein Nachfolger Buess, Otto (1919-1997)--DB554 gehört zu den Pionieren des biologischen Landbaus in der Schweiz. 1972 stellte Buess zusammen mit dem Werkführer Lienhard, Gerhard (1923-2016)--DB2158 den Gutsbetrieb Ebenrain auf biologische Bewirtschaftung um – was auch im europäischen Ausland auf Interesse stiess. In Fragen des Biolandbaus arbeiteten Lienhard und Buess in der Folge eng mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), welches 1974 auf dem Bruderholzhof in Oberwil/BL seine Tätigkeit aufnahm, zusammen. Das Fach Biolandbau wurde in den 1970er Jahren auf dem Ebenrain in den Unterricht aufgenommen und hat bis heute, wo eine Ausbildung für Landwirt/Landwirtin mit Spezialrichtung Biolandbau angeboten wird, seinen hohen Stellenwert behalten.
Mitte der 1980er Jahre wurden die Berufsschulgebäude, die Aula, die Werkstatt und die Haushaltungsschule unter der Leitung des Nachfolgers von Otto Buess, Gysin-Gutzwiller, Ueli--DB1428, ausgebaut. Mit der Reform der kantonalen Verwaltung wurden 1983 die Landwirtschaftliche Schule, die Beratung und die Kreditkasse zum Amt für Landwirtschaft zusammengefasst. 1987 zügelte die Zentralstelle für Tierzucht von Liestal nach Sissach, 1994/95 zudem die restlichen Angestellten des Amts für Landwirtschaft. Die Zusammenlegung von Schule und Verwaltung unter der Leitung von Mahrer, Werner (1950-)--DB2230, Kilchers Vorgänger als Amtsleiter, verlief nicht problemlos. Während die Landwirtschaftslehrer nicht als 'Amt' auftreten wollten, sah sich das Verwaltungspersonal nicht als 'Schule'. 1995 wurden alle Abteilungen unter dem Namen Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain (LZE) zusammengefasst. 2007/08 folgten der Umzug und die Integration des Meliorationswesens in das LZE. 2010 zügelten auch das Veterinärwesen sowie die Jagd und Fischerei an den Ebenrain, blieben aber der Direktion direkt unterstellt. Nach Lukas Kilchers Amtsantritt 2013 wurden 2015 die Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion reorganisiert. In diesem Zusammenhang wurde das Veterinärwesen in das Amt für Lebensmittelsicherheit integriert und zügelte zurück nach Liestal. Dafür wechselte 2016 das Amt für Wald im Rahmen derselben Reorganisation an den Standort Ebenrain, blieb aber ein eigenständiges Amt.
Mit der Reorganisation zügelte die Abteilung Natur und Landschaft 2015 unter Lukas Kilchers Leitung von der Bau- und Umweltdirektion nach Sissach, wo sie in den Ebenrain integriert wurde. Die Integration der Abteilung Natur und Landschaft sowie die Stärkung des Themas Ernährung führten 2018 zur Namensänderung in 'Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung'. Das Ebenrain-Zentrum verwaltet seither auch das Schloss Ebenrain, womit Gutsbetrieb, Schule, Verwaltung der Landwirtschaft und Natur, Schloss und Park nun organisatorisch wieder unter einem Dach versammelt sind.
Autor: Peter Moser
Quellen und Literatur
Eigene Publikationen
- Vgl. Publikationsliste in AfA Personendossier Nr. 958
Quellen
- AfA Personendossier Nr. 958
- BauernZeitung, 24.11.2023, S. 23
- Bioaktuell, 2023, Heft 7, S. 5
- Schweizer Bauer, 30.12.2023, S. 7
Schlagworte
Suisse - SchweizKanton Basel-LandschaftAGRIDEABio SuisseLand- und Hauswirtschaftliche Schule Baselland - EbenrainForschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL)Landwirtschaftlicher Informationsdienst (LID)Schweizer Bauernverband (SBV)Ebenrain-Zentrum für LandwirtschaftHochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFLBioaktuellCulinarium Alpinum