Howald, Oskar (1897-1972)--DB1663

Howald, Oskar (1897-1972)--DB1663

Person

Lebensdaten

02.03.1897-17.10.1972

Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort

Thörigen (BE) und Brugg (AG)

Zivilstand, Konfession, Nachkommen

Verheiratet mit Luise Schmid; reformiert; eine Tochter, drei Söhne

Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen

Sohn von Heinrich Howald, Fabrikangestellter, und Marie Howald-Schneider, Enkel von Rudolf und Elisabetha Schneider, Bauern und Winzern in Rorbas

Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit

Ausbildung

Dr. sc. tech. ETH Zürich; Habilitation 1928, Dissertation 1926; Ing. Agr. ETHZ 1919-1922; Molkereischule Rütti-Zollikofen 1916; Landwirtschaftliche Schule Cernier 1913-1914

Berufsausübung

ETH Zürich: Professor für landwirtschaftliche Betriebslehre, Agrarpolitik und Buchhaltung 1936-1967 (als Nachfolger von Laur, Ernst Ferdinand (1871-1964)--DB2092 und Vorgänger von Vallat, Jean (1924-2009)--DB3638), Privatdozent 1929-1936; Schweizerischer Bauernverband (SBV): Delegierter des Leitenden Ausschusses 1949-, Direktor und Vorsteher des Bauernsekretariates (Bauernsekretär) 1939-1949 (als Nachfolger von Laur, Ernst Ferdinand (1871-1964)--DB2092 und Vorgänger von Jaggi, Ernst (1917-2004)--DB1760), Vizedirektor 1929-1939, Vorsteher der Abteilung für Rentabilitätserhebungen 1929-1936 (als Nachfolger von Zaugg, Fritz (1885-1956)--DB3889 und Vorgänger von Hüni, Albert (1904-1957)--DB1698), Redaktor der Schweizerischen Bauernzeitung 1929-1939 (als Nachfolger von König, Richard (1890-1949)--DB1990 und Vorgänger von Aebi, Ernst (1892-1968)--DB23), Mitarbeiter SBV 1918-; Gut Bocken bei Horgen: Meisterknecht 1915-1916; Pferdeknecht auf dem Bachärhof bei Ragaz 1914-1915; Landwirtschaftliches Praxisjahr in Chavornay

Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen

Kommission für landwirtschaftlichen Radiodienst des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV): Präsident 1951- (als Nachfolger von Wagner, Max (1900-1951)--DB3700); Agrarpolitische Revue: Redaktor 1951-1969 (als Nachfolger von Wagner, Max (1900-1951)--DB3700); Landwirtschaftlicher Informationsdienst (LID): Erster Präsident 1937-1967 (als Vorgänger von Jaggi, Ernst (1917-2004)--DB1760); Schweizerischer Landwirtschaftlicher Verein (SLV): Präsident der Obmännerkonferenz, Präsident der Kommission für die Förderung der Geflügelzucht 1933-1934 (als Nachfolger von Baumgartner, Gottlieb (1873-1948)--DB247), Aktuar der Kommission für die Förderung der Geflügelzucht 1924-1932, Redaktor der Schweizerischen landwirtschaftlichen Zeitschrift (Die Grüne) 1923-1936 (zusammen mit Sturzenegger, Otto (1895-1989)--DB3524, als Nachfolger von Glättli, Gottlieb (1864-1923)--DB1283 und Vorgänger von Wahlen, Friedrich Traugott (1899-1985)--DB3702); Société des agriculteurs de France: Mitglied; Tschechoslowakische Akademie der Landwirtschaftswissenschaften: Mitglied 1934-; Landwirtschaftsgesellschaft Finnland: Mitglied 1937-; Arbeitsgemeinschaft für die Ausrichtung von Aussteuerbeiträgen an Dienstboten in der Landwirtschaft: Präsident -1972, Mitgründer 1941; Oekonomische und Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Bern (OGG): Ehrenmitglied 1949; Verband der europäischen Landwirtschaft: stellvertretender Präsident 1949-, Beauftragter für Fragen der Berglandwirtschaft

Funktionen in anderen Institutionen

Mitglied des Bankrates und des Bankausschusses der Nationalbank; Mitglied der eidgenössischen Preisbildungskommission; Mitglied des schweizerischen Komitees der FAO; Schweizer Heimatwerk: Präsident

Funktionen in der Politik

Biographische Skizze

Die ersten Lebensjahre verbrachte Howald auf dem Hof seiner Grosseltern in Rorbas. Die Primar- und Sekundarschule besuchte er in Aussersihl. Danach folgte ein Welschlandaufenthalt auf einem Bauernhof und von 1912 bis 1914 der Besuch der landwirtschaftlichen Jahresschule in Cernier (NE). Danach war Howald auf mehreren Gutsbetrieben tätig. Von 1918 bis 1919 arbeitete er auf der Preisberichtsstelle des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV) in Brugg. Von 1920 bis 1922 studierte Howald an der ETH Zürich Agronomie und trat 1922 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in das Schweizerische Bauernsekretariat (SBS), der wissenschaftlichen Abteilung des SBV in Brugg, ein. Seine Dissertation schloss Howald 1926 über die Dreifelderwirtschaft im Kanton Aargau ab. Ab 1928 war er Privatdozent für Agrarpolitik an der ETH und von 1936 bis 1967 als Nachfolger von Ernst Laur ordentlicher Professor für landwirtschaftliche Betriebslehre.

Ab 1929 amtierte Howald zudem als Vizedirektor, von 1939 bis 1949 als Direktor des SBV. Wegen der Unvereinbarkeit der beiden Ämter als Professor an der ETH und als Direktor des SBV wurde Howald 1949 zum wissenschaftlichen Delegierten und ab 1958 zum wissenschaftlichen Experten des SBV ernannt. Ab 1949 amtierte Howald zudem als stellvertretender Präsident des Verbandes der europäischen Landwirtschaft.

Daneben war Howald Redaktor und Herausgeber verschiedener landwirtschaftlicher Periodika. Internationale Bedeutung erlangte er mit seinen Untersuchungen zur Arbeitstechnik und Betriebswirtschaft. Zudem gehörte er zu jenen Akteuren, die, wie beispielsweise Bernhard, Hans (1888-1942)--DB297, Gillabert-Randin, Augusta (1869-1940)--DB1259, Keller, Hans (1882-1941)--DB1873, Jaeggi, Bernhard (1869-1944)--DB1758, Käppeli, Josef (1872-1942)--DB1840, Kleiber, Max (1893-1976)--DB1937, Laur, Ernst Ferdinand (1871-1964)--DB2092, Lorenz, Jacob (1883-1946)--DB2178, Mangold, Fritz (1871-1944)--DB2238, Martinet, Gustave (1861-1928)--DB2277 und Müller-Albrecht, Leo (1883-1967)--DB2504, am Aufbau der neuen Ernährungs- und Agrarpolitik nach 1918 aktiv beteiligt waren.

Howald gehörte zudem zusammen mit Laur, Ernst Ferdinand (1871-1964)--DB2092, Nebiker, Hans (1901-1985)--DB2530, Baumgartner, Hans (1910-1984)--DB248, Dettwiler, Emanuel (1924-)--DB813, Hüni, Albert (1904-1957)--DB1698 und Vallat, Jean (1924-2009)--DB3638 zu den Pionieren des landwirtschaftlichen Buchhaltungswesens. Ende der 1950er Jahre wandte er sich erfolglos dagegen, dass der Agrarschutz auch auf die bodenlose Nahrungsmittelproduktion ausgedehnt wurde.

Autoren: Daniel Flückiger und Peter Moser

Quellen und Literatur

Eigene Publikationen

  • vgl. Archivbestand Howald, Oskar (AfA Nr. 719)
  • Verzeichnis der Veröffentlichungen von Prof. Dr. Osk. Howald, Brugg, während seiner 25jährigen Tätigkeit im Schweizerischen Bauernsekretariat, in: Agrarpolitische Revue Februar 1947, S. 166-174

Quellen

  • AfA Personendossier Nr. 135
  • Archivbestand Howald, Oskar (AfA Nr. 719)
  • Archivbestand Landwirtschaftlicher Informationsdienst (AfA Nr. 350)
  • Archivbestand Schweizerischer Bauernverband (AfA Nr. 110)
  • Archivbestand Schweizerischer Landwirtschaftlicher Verein (AfA Nr. 315)
  • Die Grüne. Schweizerische landwirtschaftliche Zeitschrift 31.03.1972, S. 492-494
  • European Rural History Film Database (ERHFDB)
  • Gerber, Theophil, Boettcher, Hartmut, Raupp, Manfred G., Gerbers Biographisches Lexikon der Agrarwissenschaften, Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin, Hohenheim 2021
  • Schweizer Bauer, 19.10.1972
  • Schweizerische Landwirtschaftliche Monatshefte 35 (1957), Sonderheft zum 60. Geburtstag von Prof. Dr. Oskar Howald S. 121-205 und 50 (1972), S. 112-113 und 365-366
  • SVIAL Bulletin, Dezember 1972, S. 9

Schlagworte

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Howald, Oskar (1897-1972)--DB1663

Daniel Flückiger, Howald, Oskar (1897-1972)--DB1663 .