Crasemann, Edgar (1896-1973)--DB746
Person
Lebensdaten
29.01.1896-18.07.1973
Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort
Niederwichtrach (BE)
Zivilstand, Konfession, Nachkommen
Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen
Der Vater stammte aus einer Hamburger Reederfamilie
Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit
Ausbildung
Dr. sc. tech.; Dr. h.c. Hochschule Hohenheim; Ing. Agr. ETHZ, Studium 1915-1920; praktische Tätigkeit auf Landwirtschaftsbetrieben; Freies Gymnasium in Bern; Progymnasium in Thun; Primarschule in Wichtrach und Göttibach bei Thun
Berufsausübung
ETHZ: Ausserordentlicher, ab 1943 ordentlicher Professor für spezielle Agrikulturchemie 1936-1966 (als Vorgänger von Landis, Jakob (1926-)--DB2071), Assistent am agrikulturchemischen Institut 1924-1936
Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen
Europäische Vereinigung für Tierzucht: Präsident der Kommission für Haustierernährung, Präsident der Studienkommission für Hochfrequenztrocknung; Schweizerische Vereinigung für Tierzucht: Präsident 1948-1967 (als Nachfolger von Schmid, Ambrosi (1880-1947)--DB3128 und Vorgänger von Lörtscher, Hans (1908-1990)--DB2180); Schweizerische Vereinigung für Silowirtschaft: Vorstandsmitglied, Präsident der Technischen Kommission; Gesellschaft Schweizerischer Landwirte: Vizepräsident, Vorstandsmitglied; Deutsche Gesellschaft für Ernährungsphysiologie der Haustiere: Vorstandsmitglied
Funktionen in anderen Institutionen
Schweizerischer Pfadfinderbund, Bundesfeldmeister, Gründer des Pfadfinderkorps Flamberg, Zürich 1921; Oberst
Funktionen in der Politik
Biographische Skizze
Der Vater von Edgar Crasemann stammte aus einer Hamburger Reederfamilie, heiratete eine Bernerin und liess sich in Niederwichtrach einbürgern. Edgar Crasemann besuchte die Primarschule in Wichtrach, das Progymnasium in Thun und die Literaturabteilung des Freien Gymnasiums in Bern. Er studierte von 1915 bis 1920 - mit Unterbrüchen wegen Grenzdienst und dem Sammeln von Praxiserfahrung auf Betrieben - an der ETH Landwirtschaft und doktorierte 1920 bis 1924 bei Wiegner, Georg (1883-1936)--DB3802. Zusammen mit Kleiber, Max (1893-1976)--DB1937 arbeitete Crasemann als Assistent am 1925 geschaffenen, vom Bauernverband finanziell unterstützten Institut für Haustierernährung. Nach Wiegners Tod 1936 wurden Edgar Crasemann und Pallmann, Hans (1903-1965)--DB2625 zu ausserordentlichen Professoren ernannt und Crasemann übernahm die Leitung des Instituts für Haustierernährung. 1943 wurde er zum ordentlichen Professor für Agrikulturchemie ernannt. In den Ruhestand trat er 1966.
Crasemann interessierte sich vor allem für Fragen der Futterkonservierung (Heu, Silage, künstliche Grünfuttertrocknung), später auch für den Stoffwechsel und die Leistung der Tiere. Seine Untersuchungen zu den unterschiedlichen Verfahren zur Einsäuerung von Grünfutter, die er teilweise zusammen mit Gutknecht, Hermann (1902-1970)--DB1408 und Grandjean, Samuel (1902-1987)--DB1331 durchführte, trugen viel zur Verbreitung der Herstellung von Silofutter in der Schweiz bei. Er war korrespondierendes Mitglied der Academia Economico-Agraria dei Georgofil di Firenze, Ehrendoktor der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Zürich und erhielt den Henneberg-Lehmann-Preis der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen.
Autor: Peter Moser
Quellen und Literatur
Eigene Publikationen
- Crasemann, Edgar: Untersuchungen über Futterkonservierung: Vergleichende Versuche über Grünfutter-, Süssgrünfutter und Heu-Gewinnung, Zürich 1924
Quellen
- AfA Personendossier Nr. 119
- Crasemann, Edgar, in: Biographische Dossiers, Archiv der ETH Zürich
- Schweizerisches Zentralblatt für Milchwirtschaft, 03.02.1956
- Der Schweizer Bauer, 31. Juli 1973, S. 5
- Schweizerische Landwirtschaftliche Monatshefte, Heft 1, Januar 1956, Sonderheft zum 60. Geburtstag von Prof. Dr. Edgar Crasemann
- Schweizerische Landwirtschaftliche Monatshefte 38 (1960), S. 282
- Schweizerische Landwirtschaftliche Monatshefte 41 (1963), S. 216
- Schweizerische Landwirtschaftliche Monatshefte 44 (1966), S. 3-5
- Schweizerische Landwirtschaftliche Monatshefte 51 (1973), S. 483-485
Schlagworte
Suisse - SchweizKanton ZürichGesellschaft Schweizerischer Landwirte (GSL)ETH Zürich - Abteilung für Landwirtschaft - Institut für AgrarwissenschaftenAkademisch-Landwirtschaftlicher Verein an der ETH ZürichSchweizerische Vereinigung für Tierwissenschaften (SVT)Schweizerische Vereinigung für Silowirtschaft (SVS)