Burki, Jonas (1862-1923)--DB601
Person
Lebensdaten
08.11.1862-24.09.1923
Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort
Biberist
Zivilstand, Konfession, Nachkommen
Verheiratet mit Regina Zuber
Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen
Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit
Ausbildung
Berufsausübung
Landwirt auf dem elterlichen Hof in Biberist ab 1897
Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen
Funktionen in anderen Institutionen
Verwaltungsrat der Kantonalbank 1916-1923
Funktionen in der Politik
Nationalrat CVP 1922-1923; Kantonsrat 1896-1923 (Präsident 1915); Gründer und Präsident der katholischen Bezirkspartei des Wasseramts; Gründer und Präsident der Bauerngruppe innerhalb der CVP Solothurn 1918-1923
Biographische Skizze
Jonas Burki gehörte zu den frühesten Förderern des landwirtschaftlichen Bildungswesens im Kanton Solothurn. 1902 reichte er im Kantonsrat eine Motion ein, die die Schaffung einer Landwirtschaftlichen Winterschule verlangte. Eine solche wurde dann 1909 in der Steingrube in Solothurn gegründet. 1932 wurde sie auf den Wallierhof in Riedholz verlegt. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete Burki innerhalb der CVP eine Bauerngruppe und erreichte dadurch, dass die der katholisch-konservativen Partei angehörenden Bauern im Vorstand des freisinnig dominierten Landwirtschaftlichen Kantonalvereins ab den frühen 1920er Jahren auch vertreten waren. Zum ersten der CVP angehörenden Präsidenten des Kantonalvereins wurde 1956 Büttiker, Paul (1890-1957)--DB639 gewählt, der ab 1932 als Vizepräsident amtiert hatte.
Schweizweit bekannt wurde Burki im Frühling 1923 als Gegner der neuen Alkoholordnung, die u.a. eine Ausdehnung des Monopols auf den Obstbereich anstrebte. An der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Bauernverbandes am 2. Mai 1923 in Bern vertrat er (u.a. zusammen mit Kantonsrat Meinrad Oeggerli aus Neuendorf) erfolglos den ablehnenden Standpunkt, während Bundespräsident Karl Scheurer und Bundesrat Jean-Marie Musy sowie Laur, Ernst (1896-1968)--DB2091 erfolgreich für ein Ja plädierten. Obwohl sich der SBV in der Folge vehement für die Vorlage einsetzte, wurde sie in der Volksabstimmung abgelehnt. Im Kanton Solothurn stimmten lediglich 20,5% der abstimmenden Männer zu. Geringer fiel die Zustimmung zur Alkoholvorlage nur noch in den Kantonen Luzern und Schwyz aus.
Autor: Peter Moser
Quellen und Literatur
Eigene Publikationen
Quellen
- AfA Personendossier Nr. 992
- Peter Moser, Landwirtschaft, in: Kantonsgeschichte Solothurn
Schlagworte
Suisse - SchweizKanton SolothurnEidgenössische Alkoholverwaltung (EAV)Solothurnischer Bauernverband (SOBV)