Buess, Otto (1919-1997)--DB554
Person
Lebensdaten
17.06.1919-24.04.1997
Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort
Wenslingen BL
Zivilstand, Konfession, Nachkommen
Verheiratet mit Buess-Dieterle, Hanni--DB556; 5 Söhne
Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen
Cousin von Buess, Peter (1923-2012)--DB555
Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit
Ausbildung
Dr. sc. tech. Ing. Agr.; ETH Zürich: Studium an der Abteilung Landwirtschaft 1940-1945; Mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium Basel; Bezirksschule Böckten; Primarschule Wenslingen
Berufsausübung
Landwirtschaftliche Schule Baselland, Liestal/Sissach: Schulleiter 1960-1984 (als Nachfolger von Späti, Walter (1894-1978)--DB3373 und Vorgänger von Gysin-Gutzwiller, Ueli--DB1428), Fachlehrer (Bodenkunde, Pflanzenbau, Betriebslehre HS) 1953-; Landwirtschaftliche Fortbildungsschule Baselland, Liestal: Wanderlehrer 1949-1953; Praktikumsaufenthalte in England und Dänemark 1949; ETH Zürich: Assistent und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Pflanzenbau 1945-1949; Gutsbetrieb der Verpflegungsanstalt Frienisberg, Bern: praktische Weiterbildung
Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen
Schweizer Bergheimat: Präsident 1984-1988 (als Nachfolger von Fellenberg, Thedy von (1935-2023)--DB1026 und Vorgänger von Iseli, Heinz--DB1747); Saatzuchtgenossenschaft beider Basel: Aktuar und Geschäftsführer 1976-1984 (als Nachfolger von Späti, Walter (1894-1978)--DB3373 und Vorgänger von Tschudin, Christian (1951-)--DB5942); Vereinigung schweizerischer Körnermaisproduzenten: erster Präsident 1966-; Verein ehemaliger Landwirtschaftsschüler des Kantons Baselland: Aktuar 1952-1960
Funktionen in anderen Institutionen
Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG), Programmkommission Beromünster: Mitglied
Funktionen in der Politik
Biographische Skizze
Otto Buess wurde am 17. Juni 1919 als Jüngstes von 5 Kindern in Wenslingen in eine Bauernfamilie geboren. Nach dem Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium in Basel, welches er mit der Matura abschloss, studierte Buess an der ETH Zürich Agronomie. Nach der Diplomierung 1945 war er vier Jahre als Assistent an der ETH tätig und weilte für Praktikumsaufenthalte in England und Dänemark. 1949 promovierte Buess bei Wahlen, Friedrich Traugott (1899-1985)--DB3702 mit einer Arbeit zur Methodik der Diagnostizierung verdichteter Bodenhorizonte und Untergrundlockerungsversuchen auf Ackerböden.
1949 begann er seine langjährige Arbeit als Lehrer. Zuerst wirkte er an der Landwirtschaftlichen Fortbildungsschule Baselland, ab 1953 beteiligte sich Buess am Aufbau der Landwirtschafts- und Haushaltungsschule Ebenrain in Sissach, welche 1956 eröffnet wurde. Von 1956 bis 1960 war Buess Lehrer und von 1960 bis 1984 Direktor der Schule Ebenrain. Daneben war er Mitglied der eidgenössischen Kommission für die Verbesserung der landwirtschaftlichen Ausbildung und Mitglied des Fachausschusses 'Ökologischer Landbau' der Schweizerischen Gesellschaft für Umweltschutz.
1972 stellte Buess den Gutsbetrieb der Schule Ebenrain zusammen mit Werkführer Lienhard, Gerhard (1923-2016)--DB2158 auf biologische Bewirtschaftung um. Schon lange vor der Umstellung des Gutsbetriebs hatte sich Buess mit Fragen des Biolandbaus auseinandergesetzt. So korrespondierte er u.a. auch mit Gisiger-Brunner, Leo (1901-1989)--DB1273, dem Direktor der Forschungsanstalt für Agrikulturchemie Liebefeld. Gisiger, der zu den vehementesten Kritikern des Biolandbaus gehörte, hatte den Standpunkt der offiziellen landwirtschaftlichen Forschung schon in den 1940er Jahren auf dem Hof von Hofstetter, Mina (1883-1967)--DB1638 vertreten. In zahlreichen Vorträgen und Veröffentlichungen erläuterte Buess in den 1970/80er Jahren seine Motive und Überlegungen zur Förderung des Biolandbaus. Zudem arbeitete er eng mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau, das 1974 in Oberwil BL angesiedelt wurde, zusammen. Ab 1974 war Buess, der auch die Schweizer Bergheimat präsidierte, FiBL-Stiftungsrat.
Autor: Peter Moser
Quellen und Literatur
Eigene Publikationen
- Beitrag zur Methodik der Diagnostizierung verdichteter Bodenhorizonte und Ergebnisse von Untergrundlockerungsversuchen auf schweizerischen Ackerböden, Promotionsarbeit an der ETH Zürich, Bern 1949
- Festschrift der landwirtschaftlichen Schulen Ebenrain, Sissach, 1986
- Die Kleinbauernschulen Dänemarks, in: Schweizerische Landwirtschaftliche Monatshefte 30 (1952), S. 369-372
Quellen
- AfA Personendossier Nr. 405
- Archivbestand Otto Buess (AfA Nr. 722)
- Archivbestand Schweizer Bergheimat (AfA Nr. 546)
- Kultur und Politik, 1998, Heft 3, S. 18
- Mitteilungen des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes, 14.10.1966
- Zwischen Zorn und Zärtlichkeit – Die Geschichte des Biolandbaus in der Schweiz (Film) (vgl. https://www.histoirerurale.ch/redirect/getURL.php?id=225)
Schlagworte
Suisse - SchweizKanton Basel-LandschaftLand- und Hauswirtschaftliche Schule Baselland - EbenrainSchweizer BergheimatSaatzuchtgenossenschaft beider Basel