Bohnenblust, Fritz (1898-1979)--DB418
Person
Lebensdaten
1898-1979
Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort
Zivilstand, Konfession, Nachkommen
Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen
Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit
Ausbildung
Lehrerseminar Muristalden; Sekundarschule
Berufsausübung
Primarlehrer in Faulensee 1953-1963; Leiter einer Rehabilitationsstätte für Strafentlassene in Gelterkinden 1951-1953; Lehrer im Schulhaus Thal, Dürrgraben (heute Heimisbach) 1918-1951
Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen
Bibliothekar der Jungbauernbewegung
Funktionen in anderen Institutionen
Funktionen in der Politik
Biographische Skizze
Fritz Bohnenblust kam 1898 in Eriswil zu Welt. Mit vier Jahren verlor er seine Mutter und als 9jähriger seinen Vater. Zusammen mit einem Halbbruder wuchs er bei seiner Stiefmutter auf. In Langenthal besuchte Bohnenblust die Sekundarschule und anschliessend das Seminar Muristalden in Bern. Als 20jähriger trat Bohnenblust 1918 seine erste Stelle als Lehrer im Schulhaus Thal im Dürrgraben an. Dort unterrichtete er bis 1951 an der Oberschule (7. bis 9. Klasse). Von 1951 bis 1953 leitete er zusammen mit seiner Frau eine Rehabilitationsstätte für Strafentlassene in Gelterkinden. Von 1953 bis zur Pensionierung 1963 unterrichtete Bohnenblust in Faulensee erneut an einer Primarschule. Nach seiner Pensionierung lebte er bis zu seinem Tod 1979 in Merligen am Thunersee und wirkte ein Schuljahr lang an einer Schule für Kinder von Mitarbeitern der Basler Mission in Kamerun (u.a. als Lehrer seines Enkels). Fritz Bohnenblust war ein 'Reformpädagoge', der an der Oberstufe Thal den 'Gesamtunterricht' - eine Art Projektmethode - einführte. Auch neben der Schule entfaltete er eine rege Tätigkeit. In der Gemeinde hielt er an Winterabenden Lichtbildervorträge und zeigte Filme für Schüler und Erwachsene. Als Fotograf dokumentierte er sowohl den Schulalltag als auch die Arbeit der bäuerlichen Bevölkerung im Dürrgraben. Bohnenblust war zudem Bibliothekar der Schweizerischen Bauernheimatbewegung (Jungbauern), einer aus der Abstinentenbewegung herausgewachsenen bäuerlichen Bildungsbewegung, die in den 1930er Jahren politisch aktiv wurde und sich seit den 1940er Jahren der Förderung und Weiterentwicklung des biologischen Landbaus verschrieb. Dass sich Bohnenblust und seine Frau schon in den 1930er Jahren für den Biolandbau interessierten, zeigt sich u.a. auch daran, dass sie auf dem Hof von Hofstetter, Mina (1883-1967)--DB1638, der Pionierin des viehlosen Biolandbaus, Gartenbaukurse besuchten. Fritz Bohnenblust betreute die in den 1930/40er Jahren mehrere Tausend Bände umfassende Versandbibliothek der Jungbauernbeweung vom Schulhaus Thal aus. Zudem redigierte er lange Zeit den 'Vorspann', der zuerst als Publikationsorgan des Schweizerischer Verband Abstinenter Bauern (SVAB), AfA11 als Publikationsorgan diente, dann der Schweizerischen Bauernheimatbewegung Bioforum Schweiz, AfA307 und den Ehemaligen der Hausmutterschule Möschberg. Zudem publizierte Bohnenblust regelmässig in der von Müller, Hans (1891-1988)--DB2476 herausgegebenen Zeitschrift Kultur und Politik, AfA2147.
Autor: Peter Moser
Quellen und Literatur
Eigene Publikationen
Quellen
- AfA Personendossier Nr. 4566
- Archivbestand Bohnenblust Fritz (AfA Nr. 702)
- Moser, Peter, Mina Hofstetter. Eine ökofeministische Pionierin des biologischen Landbaus. Texte und Korrespondenz, München 2024